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FEK Neumünster und Diakonie Altholstein präsentieren neue Anlaufstelle für Opfer von Gewalt

(Neumünster, 28. November 2023) Ein traumatisches Erlebnis zu erfahren bedeutet, sich einer Situation hilflos ausgeliefert und überwältigt zu fühlen. Dabei werden starke Gefühle der Verzweiflung, Angst und Ohnmacht erlebt. Es bleibt eine tiefe Erschütterung mit psychischen und körperlichen Spuren. Das neue Kooperationsangebot „Traumaambulanz“ der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie im FEK und des Beratungszentrums Mittelholstein der Diakonie Altholstein bietet erste Hilfe nach traumatischen Erlebnissen an.

Schnelle Hilfe in der Traumaambulanz bedeutet unter anderem Gespräche zur Entlastung und Stabilisierung, Beratung, Diagnostik und Klärung, welche Hilfen erforderlich sind. Betroffenen wird eine therapeutische Unterstützung zur Bewältigung bestehender Belastungen geboten, ebenso wie Förderung persönlicher Möglichkeiten, sich wieder im Alltag zu stabilisieren. Bei Bedarf erhalten die Betroffenen Informationen und Aufklärung über weiterführende Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. „Wir sind sehr froh, diese schnellen Hilfen nach Gewalt als zusätzliches Angebot für Neumünster und Umgebung bei uns im Team integrieren zu können“, so Gundula Deicke, Fachbereichsleitung Psychologische Hilfen des Beratungszentrum Mittelholstein der Diakonie Altholstein.

Das Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Gewalt unmittelbar erlebt oder auch miterlebt haben. Frühzeitige therapeutische Hilfe dient der Entlastung und Stabilisierung, auch um Traumafolgestörungen zu vermeiden oder abzuschwächen. Fachkräfte der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie und des Beratungszentrums Mittelholstein arbeiten in engem Austausch. "Manchmal gibt es Ereignisse im Leben, die die eigene Fähigkeit zur Bewältigung des Erlebten übersteigen. Dann kann es hilfreich sein, Hilfen in Anspruch zu nehmen, um die eigene Stärke zur Verarbeitung wieder zu finden bzw. einer Chronifizierung von Symptomen vorzubeugen", so Dr. Christiane Petersen, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Friedrich-Ebert-Krankenhaus (FEK) Neumünster.

Nach dem neuen SGB XIV §§ 31 ff. in Verbindung mit dem OEG (Opferentschädigungsgesetz) darf diese Hilfe in Anspruch genommen werden, wenn innerhalb der letzten 12 Monate Gewalt erlebt worden ist und diese Gewalt in Form eines vorsätzlichen tätlichen Angriffs erfolgte. Dies gilt auch für sexuelle Gewalt oder Übergriffe und ab 01.01.2024 auch für psychische Gewalttaten. Wenn Menschen diese Gewalt miterleben mussten oder Familienangehörige und nahestehende Personen davon gehört haben, haben sie ebenso Anspruch auf die Schnelle Hilfe durch die Traumaambulanz. „Durch unsere neuen Vertragspartner mit FEK und Diakonie Altholstein für die Traumaambulanz Neumünster können wir eine schnelle Versorgung für Betroffene von Gewalttaten im Herzen Schleswig-Holsteins sicherstellen“, so Alexandra Hackethal, Abteilungsleiterin im Landesamt für soziale Dienste Schleswig-Holstein.

Für Kinder und Jugendliche können bis zu 18 therapeutische Termine stattfinden, für Erwachsene sind es bis zu 15 Termine. Die Kosten werden über das Landesamt für soziale Dienste getragen bzw. über die Krankenkasse, sofern Termine im FEK stattfinden.

Foto (v.l.n.r.): Alexandra Hackethal, Abteilungsleiterin Landesamt für soziale Dienste; Dr. Christiane Petersen, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Friedrich-Ebert-Krankenhaus (FEK) Neumünster; Gundula Deicke, Fachbereichsleitung Psychologische Hilfen, Beratungszentrum Mittelholstein der Diakonie Altholstein.

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