Der Stromspar-Check (SSC) jetzt auch in Kiel
Das Beratungsangebot der Diakonie Altholstein fördert Energieeffizienz, entlastet die Budgets von Menschen mit geringem Einkommen und verhindert Energieschulden
(Kiel, 25. Juli 2023) Steigende Energiekosten treffen vor allem arbeitslose, geringverdienende Personen und ältere Menschen mit kleiner Rente besonders hart. Umso wichtiger ist schnelle und nachhaltige Hilfe. Diese leistet das kostenlose Beratungsangebot Stromspar-Check, das jetzt auch in der Kieler Augustenstraße 66 gestartet ist.
„In Zeiten steigender Energiepreise, die ein*e Vermieter*in nicht beeinflussen kann, ist der SSC ein hervorragendes Angebot, um Mieter*innen darüber zu informieren, wie sie selbst dazu beitragen können, ihre Kosten durch bewusste Strom- und Wasserreduzierungen zu vermindern. Gleichzeitig leisten sie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz!“ betont Heinrich Deicke, Geschäftsführer der Diakonie Altholstein. Der kostenlose Stromspar-Check richtet sich an Menschen, die Bürgergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter, BAföG oder andere Sozialleistungen beziehen, die eine geringe Rente haben oder deren Gehalt unter der Pfändungsfreigrenze liegt.
Die Landeshauptstadt Kiel ist Kooperationspartnerin und wesentliche Unterstützerin der Maßnahmen. Sie stellt nicht nur die Räumlichkeit „Auguste“ unentgeltlich zur Verfügung, sondern trägt sehr zum Gelingen des Angebotes bei. „Die Stadt Kiel hat sich mit dem Masterplan 100% Klimaschutz und dem Climate Emergency das Ziel gesetzt, so schnell wie möglich klimaneutral zu werden – und das schaffen wir nur gemeinsam. Daher freut es mich sehr, dass mit dem Stromspar-Check ein Angebot für Haushalte im Transferbezug geschaffen wird, aktiv zum Klimaschutz in Kiel beizutragen“, sagt Doris Grondke, Stadträtin für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt.
Bundesweit erfolgreich
Die bundesweite Bilanz im Stromspar-Check kann sich sehen lassen: Über eine Million Menschen haben sich in den letzten 15 Jahren beraten lassen und konnten ihr knappes Budget sowie das Klima entlasten. Umfassend geschult beraten die Stromspar-Teams Haushalte in ihren Wohnungen individuell, zum Energie- und Wassersparen, Heizen und Lüften. Mit den Gratis-Soforthilfen wie beispielsweise LEDs, schaltbaren Steckerleisten, wassersparenden Duschköpfen oder Zeitschaltuhren kann ein Haushalt seine Energiekosten im Durchschnitt um 200 Euro im Jahr reduzieren.
Darüber hinaus gibt es einen Zuschuss für den Austausch alter stromfressender Kühlschränke und Kühl-Gefrierkombinationen. Für den Kauf eines hocheffizienten Neugeräts erhalten Haushalte – je nach Anzahl der Personen – einen Gutschein im Wert von bis zu 200 Euro. Durch die Kooperation mit der Landeshauptstadt Kiel ist eine Kombination der Unterstützungsleistungen in Form einer ergänzenden Förderung von 100 bis150 Euro je nach Gerät möglich. Dieser Kühlgeräteaustausch hilft gezielt, weiß Projektleiter Peter Stier: „In effiziente Technik zu investieren, spart Geld und Energie. Gerade Familien brauchen größere Kühlgeräte, die oft zu teuer sind, um sie mit einem knappen Haushaltbudget finanzieren zu können.“
„Der Stromspar-Check erreicht die Menschen, die die Energiepreisentwicklung Tag für Tag vor existenzielle Probleme stellt“, betont Inken Engel, Fachbereichsleiterin Arbeit und Bildung bei der Diakonie Altholstein, die die positiven Erfahrungen aus dem ersten Standort in Neumünster nun auch in die Landeshauptstadt weitertragen möchte. „In Neumünster leistet das Beratungsangebot bereits seit 2015 einen wichtigen Beitrag zur sozialen Ausgestaltung der Energiewende.“
Obwohl sich das Beratungsangebot bei weitem nicht nur an Bezieher*innen von Bürgergeld richtet, unterstützt das Jobcenter Kiel dieses Angebot. „Steigende Energiekosten gehen uns alle an“, sagt Ayfer Bayram, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Kiel. „Das kostenfreie Beratungsangebot schafft mit kleinen Änderungen etwas Spielraum im Geldbeutel“. Einen Selbstzweck verfolgt das Jobcenter damit nicht, denn Stromkosten werden laut Gesetz nicht in individueller Höhe übernommen, sondern sind als Pauschale im Bürgergeld enthalten. Wer sich hier mit einigen Tipps Stromfresser entledigt, hat am Ende mehr vom Bürgergeld. Außerdem nutzt das Jobcenter das Projekt als Job-Chance: Kundinnen und Kunden können sich selbst als Berater*innen ausbilden lassen und bei der Diakonie einsteigen.
In der „Auguste“ können vier Mitarbeitende gefördert werden, die das Angebot mit Leben füllen. Das hauptamtliche Team wird mit ehrenamtlich engagierten Berater*innen ergänzt und erweitert. Eine weitere Kooperationspartnerin ist die Kieler Sprottenflotte der KielRegion, die die Nutzung der Leihfahrräder, auch Lastenräder, kostenlos zur Verfügung stellt.
Kontakt
Stromspar-Check Kiel
Augustenstr. 66
24143 Kiel
Anmeldungen für den kostenlosen, unabhängigen Stromspar-Check: 0431 26097675 oder
ssc-kiel@diakonie-altholstein.de,
Mo-Fr 8-16 Uhr, persönliche Sprechstunde vor Ort Mo-Fr 12-13:30 Uhr
Weitere Informationen: www.diakonie-altholstein.de/de/stromspar-check
Foto oben: Die beiden Stromspar-Helfer vor Ort: Florian Back und Peter Stier (v.li.).
Foto unten: Heinrich Deicke, Geschäftsführer Diakonie Altholstein, Inken Engel, Fachbereichsleiterin Arbeit & Bildung Diakonisches Werk Altholstein GmbH, Doris Grondke, Stadträtin für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt der Landeshauptstadt Kiel, Ayfer Bayram, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Kiel (v.li.)