Erfahrung. Nähe. Kompetenz
Menü

Beratungszentrum Mittelholstein: Niedrigschwellige und schnelle Hilfe bei stetig steigenden Beratungsanfragen 

(Neumünster, 19. Juli 2023) Die Nachfrage psychologischer Hilfen beim Beratungszentrum Mittelholstein (BZM) ist ungebrochen. So stieg die ohnehin schon hohe Auslastung im Bereich der Erziehungs-, Familien- und Jugendberatung sowie der Paar- und Lebensberatung im vergangenen Jahr mit 6.019 klientenbezogenen Sitzungen sogar noch weiter an (Zum Vergleich: 2021 / 5.752 Sitzungen; 2020: 5.244 Sitzungen). 

Für Gundula Deicke (re.), Fachbereichsleitung des BZM, das in Trägerschaft der Diakonie Altholstein geführt wird, zeigt die hohe Nachfrage den immensen Bedarf an psychologischer Hilfe. Die Themen der Familien oder einzelner Menschen sind vielfältig und betreffen alle Altersgruppen, also Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Probleme treten im häuslichen Umfeld, in der Kita und Schule oder bei der Arbeit auf und äußern sich in Bezug auf eine Einschränkung der Beziehungs- und Leistungsfähigkeit. „Häufig gibt es Probleme im Umgang mit Gefühlen hinsichtlich ängstlich-depressiver Verhaltensweisen oder es geht in die andere Richtung, um Wut und Aggression. Dadurch entstehen natürlich Schwierigkeiten und Leid mit sich selbst und im sozialen Miteinander“ beschreibt die Psychologin die Problematik. 

„Unser Bestreben ist es, Ratsuchenden niedrigschwellig und schnell Hilfe leisten zu können und wir sind froh über jede Klient*in, die wir kurzfristig bei uns aufnehmen können“, sagt Heinrich Deicke (li.), Geschäftsführer der Diakonie Altholstein. Er geht davon aus, dass die Nachfrage nach Beratungsterminen weiter steigen wird und fügt hinzu, dass bereits jetzt mit den personellen Ressourcen die hohe Beratungsintensität kaum aufrechterhalten werden kann. 

„Angesichts der vielfältigen Schwierigkeiten und Probleme, die sich in der zurückliegenden Corona-Zeit eher noch verschärft haben, ist die Stadt Neumünster sehr froh über das Beratungsangebot des Beratungszentrums Mittelholstein“, betont Carsten Hillgruber (mi.), Stadtrat bei der Stadt Neumünster, die Wichtigkeit der Arbeit des Beratungszentrums und fügt hinzu, „die städtische Finanzierung für den Bereich der Erziehungs-, Familien- und Jugendberatung ist gut angelegtes Geld. Für die gute Zusammenarbeit bedanke ich mich bei der Diakonie Altholstein.“

Das Team im BZM besteht aus insgesamt 8 Psycholog*innen und Sozialpädagog*innen sowie Pädagog*innen. Es unterstützt die Menschen, sich selbst in Bezug auf Problemlagen besser zu verstehen und neue Wege zu gehen. „Wir erarbeiten z.B. Möglichkeiten, sich bei Stress zu regulieren und neue Einstellungen und Verhaltensweisen auszuprobieren, damit wieder mehr positives Erleben möglich wird“, erklärt Dipl. Psychologin Gundula Deicke. „Manche Beratungsprozesse dauern auch länger, das kommt ganz darauf an, wie schwerwiegend die Probleme sind.“

Ein wichtiges Anliegen der Mitarbeiter*innen im BZM ist, Kinder und Jugendliche direkt für die Hilfen anzusprechen, und dies ist im letzten Jahr auch besonders gut gelungen. Der Anteil der in die Beratung einbezogenen Kinder und Jugendlichen lag im Jahr 2022 bei 21 % (im Vorjahr waren es nur 15%). 

Besonders viele Anmeldungen für Beratung gibt es aufgrund von Trennungen

Konflikte der Eltern in Bezug auf Umgangsregelungen für die gemeinsamen Kinder oder eskalierende Streitereien mit gegenseitigen Vorwürfen führen häufig zu viel Ärger, den auch die Kinder spüren. 

Während und nach einer Trennung müssen Eltern und Kinder unterschiedliche Herausforderungen bewältigen. Diese Belastungen kosten viel Kraft, Zeit und Nerven und erfordern einen guten Umgang mit Stress. Aus dem Blick geraten dann manchmal die Kinder, die sich schnell in die Streitereien der Eltern hineingezogen fühlen, da es meist direkt um sie geht. Besonders schlimm ist es, wenn sie sich wie zwischen den Stühlen fühlen und loyal zu Mama und Papa sein möchten. 

In gemeinsamen Beratungen erhalten getrennte Eltern Unterstützung, Absprachen wieder mit Blick auf die kindlichen Bedürfnisse auszurichten und die Kommunikation miteinander zu entspannen. Auch Kinder und Jugendliche können bei Bedarf ein individuelles Hilfsangebot bekommen. 

Um der hohen Beratungsnachfrage gerecht werden zu können, gibt es neben den Einzelberatungen auch spezialisierte Gruppen nach Trennung.

In der Kindergruppe wird ganz spielerisch Raum für das eigene Erleben nach der Trennung und mit der neuen Familiensituation gegeben. Im Austausch mit anderen Kindern erfahren sie, nicht allein mit all dem zu sein. Trotz ernster Themen gibt es auch Spiel und Spaß miteinander, so dass die Kinder nach anfänglicher Schwere sich meist deutlich erleichtert fühlen, weil sie gut gesehen und begleitet werden. 

In einem Gruppenangebot für Eltern werden unterschiedliche Strategien zur Stressbewältigung erlernt. Außerdem wird den Erwachsenen ermöglicht, das Trennungserleben ihrer Kinder in den Fokus zu rücken und diese bestmöglich zu entlasten. Weitere Themen sind eine Verbesserung des Miteinanders trotz Trennung sowie die Reflexion des eigenen Konfliktverhaltens. 

Die nächste Gruppe startet für die Kinder direkt nach den Sommerferien am Mittwoch, 30. August 2023 und für die Eltern gibt es dazu passend ein eigenes Gruppenangebot, das im November beginnen wird. Noch sind Plätze frei! Anmeldungen werden gern im BZM unter Tel. 04321/ 25051280 entgegen genommen. 

„Wir hoffen sehr, diese wichtigen Angebote fortführen zu können“, sagt Gundula Deicke. Bisher werden die Gruppen bzgl. Trennung nur über Spendenprojekte gefördert. „Für das kommende Jahr wissen wir noch nicht, wie es weitergehen wird.“

Mehr Infos zum BZM: HIER

x
Suchbegriff eingeben und Enter drücken
Spenden
Nach oben scrollen